13. Schweizerischen Forums für Schulmusik
12. – 14. April 2013 im Campus Muristalden, Bern

Das Forum hat neu eine eigene Internetpräsenz

www.forumfuerschulmusik.ch

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Leitung und Organisation
Marco Rohrbach und Marc Hügli

Tel:  079 621 16 26
info@ffsm.ch

Forum für Schulmusik
Sekretariat
Muristrasse 50
3123 Belp
Schweiz
Tel:  079 839 86 42
sekretariat@ffsm.ch

Vereinsmitglieder von fortbildungmusik.ch erhalten Fr. 50.- Rabatt, Vereinsmitglieder des VSG Musik erhalten Fr. 35.- Rabatt.

Was will das Forum für Schulmusik?

  • Einblicke geben in viele verschiedene Themen des Musikunterrichts. Eine Auswahl aus der riesigen Fülle an musikalischen Themen von der Renaissance bis in die heutige Zeit wird mit den Teilnehmenden praxisbezogen erarbeitet und vorgestellt.
  • Impulse geben für den eigenen Musikunterricht.
  • Anregen für die fachliche Diskussion und Weiterentwicklung in der Musikpädagogik.
  • Kontakte knüpfen unter Lehrkräften, die Musik unterrichten.
  • Motivieren zum gemeinsamen Singen, Musizieren und Tanzen.


Impressionen vom Schweizerischen Forums für Schulmusik
im Campus Muristalden, Bern

H.R. Lanker eröffnete das 11. Forum für Schulmusik in Bern

Der frühere Leiter der Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung (heute Institut Weiterbildung der PH Bern) gratulierte den rund 500 Teilnehmenden zu ihrer Bereitschaft, sich für ihr Fach Musik fortzubilden. Wenn H.R. Lanker Glückwünsche aussprach, dann bezog er ausdrücklich den Initianten und Organisator des Forums, Kurt Rohrbach, mit ein. Er war es, der vor über 20 Jahren innerhalb der Zentralstelle das Forum initiiert und zum heutigen Erfolg geführt hatte.

Zu Beginn seiner Rede betonte Lanker die langjährige Tradition des Forums für Schulmusik und wagte einen kurzen Streifzug durch die Geschichte des Anlasses: Die ersten sieben, bereits damals gut besuchten Foren im ehemaligen Seminar Lerbermatte, die bangen Momente, als das Forum für Schulmusik plötzlich vor dem Aus stand – weil die finanzielle und logistische Unterstützung durch den Staat gemäss Lanker „aus heutiger Sicht unverständlichen Gründen“ eingestellt wurde. Gerade deshalb gebühre heute dem Engagement und dem Durchstehvermögen des Organisators hohe Anerkennung, ihm und seiner mittragenden Crew grössten Dank. Heute erstattet der Kanton Bern, wie andere Kantone auch, den Lehrerinnen und Lehrern das Kursgeld für das Forum auf Antrag zurück.

Evaluation des Musikunterrichts

Im zweiten Teil seiner Eröffnungsrede ermutigte Lanker die Anwesenden, der Musik im Fächerkanon grosse Wichtigkeit beizumessen. Das gelingt unter anderem dadurch, dass der Musikunterricht, wie andere Fächer auch, seine Wirksamkeit untersucht und darstellt, sagte Lanker. Am Beispiel einer grossflächigen Untersuchung in Berlin zeigte er, wie die Bedingungen und Wirkungen von Musikunterricht öffentlich breit zur Kenntnis genommen werden. Die Folgen davon seien politische Bewegung und finanzielle Unterstützung, nicht zuletzt beim Ausbau der Infrastruktur.

Wie, und unter welchen Bedingungen gelingt Musikunterricht in der Schule? Was ist Qualität in diesem Zusammenhang? Verlieren wir jetzt auch noch diesen letzten Freiraum Musik an die Evaluationsmaschinerie? Gleichmacherei und Standardisierung auch hier? Lanker nannte geeignete Modelle, die sich bereits bewährt haben um Unterricht zu entwickeln und Lehrpersonen in ihren spezifischen Kompetenzen zu fördern. Gleichzeitig gilt es, hier konzentriert weiter zu suchen und zu forschen, was Qualität im Musikunterricht genau heisst. Ist es Kulturförderung? Menschenbildung, Orientierung im Kommunikationsfeld Musik? Und mit welchen Instrumenten kann solche Qualität angemessen dargestellt werden? Eignen sich die bekannten und bewährten Modelle auch für das Fach Musik?

Allen wissenschaftlichen Studien zum Trotz strich Lanker heraus, die wichtigste Evaluationsfrage liege nach wie vor bei den Lehrpersonen – nämlich in Form der simplen Frage „Genügt die Qualität meines Unterrichts?“ Er machte sich stark dafür, diese Frage nicht länger zu tabuisieren, und verwies auf das grosse Potential heutiger Evaluations- und Reflektionsformen, welche Lehrpersonen innere Sicherheit und Selbstvertrauen zu schenken vermöchten – und gleichzeitig Ängste vor Gesichtsverlust schwinden liessen.  

Lanker wies zum Schluss auf ein seit jeher bestens funktionierendes Instrument der Qualitätssicherung hin: Die öffentliche Aufführung. Hier sind es der Applaus des zufriedenen Publikums, das Leuchten in den Augen der Kinder, die Stimmung im Schulhaus während der Aufführungszeit, die Gespräche mit den Eltern, mit den Kollegen und den Behörden die darstellen, wie Qualität im Musikunterricht aussieht.

Fortbildung am Forum

Gleich im Anschluss begannen im und um den Campus Muristalden in insgesamt neun grosszügig mit Instrumenten und Tontechnik ausgestatteten, hellen Kursräumen die verschiedenen Veranstaltungen. Neue Kinderlieder von Andrew Bond oder Lie Bruns, einfache Tänze und Bewegungsreigen für die Unterstufe von Regula Leupold und Doris Gröblacher, Trommeln und Tanzen mit Gerhard Reiter und Suzanne Nketia – oder doch lieber Steptanz, Jodeln, Notensatzprogramme oder skurille Klangkörper ausprobieren? Die Wahl fiel oft schwer, das thematisch breite Angebot kam beim Publikum aber sichtlich gut an. Wegen der unverändert hohen Teilnehmerzahl fanden Veranstaltungen wiederum auch im Haus des Sportes und im Kirchgemeindehaus Petrus statt. Das Forum bot dieses Jahr auch Kurse für Lehrer und Lehrerinnen der Stufe Sek II an, welche regen Anklang fanden. Für das leibliche Wohl in den Pausen und zu Mittag sorgte einmal mehr die kreative Küche der Mensa des Campus Muristalden. Am Samstag Abend begeisterte das Nick Perrin Flamenco Jazz Quartett anlässlich der Abendveranstaltung, und am Sonntag schloss Stimmakrobat Martin O. einen für alle Beteiligten sichtlich inspirierenden Weiterbildungsanlass voller lauter und leiser Töne ab.

Niels Jensen / Dieter Schürch